Die Überfahrt von Neapel nach Palermo verbrachten wir in einer auserlesenen Gesellschaft von Lastwagenfahrer, Heimreisenden und einer Gruppe italienischer Polizisten.
Touristen gab es ausser uns keine und die Fähre war bei weitem unterbelegt.
Das monotone Dröhnen des Motors begleitete uns durch die Nacht, genauso wie das Klappern des Schiffes und der non-stop laufende Fernseher im Aufenthaltsraum.
Ab und zu kam der Schiffsoffizier vorbei und schaute ob sich alle an die Regelb halten. Die Polizei, die wohl genau für diese Aufgabe an Board war, brillierte natürlich mit ihrer Vorbildfunktion ;-)
Die Nacht verging schnell, vielleicht auf Grund des spärlichen Schlafs, doch der Rücken freute sich über den harten Boden als Matratze zur Abwechslung des butterweichen Betts in Montegabbione.
Morgens beim Einlaufen in den Hafen herrschte reges Treiben. Menschen in Leuchtwesten und solche in "Weiss" standen versammelt in zwei weissen Pavillons geschützt vor dem Regen.
Es sah nicht gut aus für uns! Und es bewahrheitete sich als wir beim Entladen in die Warteschlange eingewiesen wurden, die zu genau diesen Pavillons führte.
Formular ausfüllen, warten, Fenster runter kurbeln, zuschauen wie das elendlange Teil noch und noch in der Nase verschwindet, gegen den Reiz ankämpfen, zweites Nasenloch, daselbe nochmals, Fenster hochkurbeln, die Nase putzen, und wieder warten. 15 Minuten so ungfefähr, hiess es.
Haben wirs oder haben wirs nicht. Eigentlich wussten wir, dass es an einer Unmöglichkeit gerenzt, dass wir es haben. Denn Michele aus Montegabbione hat sich in den letzten Tagen unseres Aufenthalts auch testen lassen.
Dennoch, das Resultat kann auch "nicht eindeutig" sein oder fehlerhaft. Kein Test ist fehlerfrei.
Sich solches zu überlegen ist lustig und unterhaltsam und verkürzt das Warten, doch der Spass endet rapide wenn die unwahrscheinlichen Möglichkeiten zu harten Tatsachen überkippen.
Glücklicherweise haben wir unseren ersten Test, der werweiss wohl nicht der Letzte sein wird, positiv aber mit negativem Ergebnis überstanden.