Die Olivenernte war für uns Teilzeitmitarbeitende eine gefreute Sache. Über ca. 1.5 Wochen verteilt haben wir an 7 Tagen Oliven geerntet. Wir haben sie von den Bäumen gepflückt, vom Boden zusammen gelesen und aus den Netzen eingesammelt. Michele hat mit seinem Schüttel-Apparat die grösste Menge in die Netze geholt, wir haben sie eingesammelt und "Le Nue" hat die ganze Sache freudig sabotiert in dem sie drollig in die Netze gesprungen ist, das freche Tier!


In der Zeit wo wir da waren haben wir zwei Mal Öl gepresst. Insgesammt 1020kg Oliven.

Eine Olive wiegt ca 1g. Das heisst, dass wir zu viert 1`020`000 Oliven in den Händen gehabt haben.

Eine wahnsinns Zahl !

Wahnsinnig ist auch wie wenig Öl schlussendlich herauskommt.

Unsere Ausbeute betrug ein Mal 12%, ein Mal 15%.

Total 154kg Öl. Grünes Gold.


Kleine Rechnung nebenbei:

Das Öl wird für 18 Euro/ Liter verkauft. Daraus resultieren 2772 Euro Ertrag.

Die Pressung hat 200 Euro gekostet und die Gebinde für den Verkauf 2 Euro/ Liter, also 308 Euro.

Es bleiben 2264 Euro.

Wenn wir bedenken, dass wir zusammen schätzungsweise 170h geerntet haben, kommen wir auf einen Stundenlohn von 13 Euro.

Darin ist aber weder der Unterhalt der Fläche, noch der Baumschnitt drin. Auch nicht die Stunden in der Presse, die Zeit für den Verkauf, Abfüllen, Etikettieren etc. Materialkosten für Maschinen und Ausrüstung.

Die Öl-Herstellung im kleinen resp. traditionellen Massstab eine extrem schlecht bezahlte Arbeit.


Für uns war die Ernte eine sehr eindrückliche Zeit, die wir gerne in Erinnerung behalten werden.

Und die uns die Kostbarkeit des Öls deutlich vor Augen geführt hat.