Seit Beginn der Woche sind wir nun bei Annika und Michele und fahren fast täglich mit dem Auto zur Olivenernte.

Unschwer fällt einem auf, dass die Tempolimite hier irgendwie nicht von Belang sind.

Pina und ich haben es bisher so gehandhabt, dass wir uns erlauben ca. 10 km/h schneller zu fahren als das Limit ist, doch auch bei dieser Methode sind wir in den meisten Fällen noch immer eher ein Verkehrshindernis, als zügig unterwegs.

Michele hat mich kürzlich darüber aufgeklärt, wie das hier funktioniert.

Er meinte, auf den italienischen Strassen werde nach "Gutdünken" gefahren, und das bringe den Vorteil, dass der Verkehrsfluss viel flexibler sei und man auf besondere Situationen viel passender reagieren könne.

Eine gut ausgebaute Überlandstrasse (Limit 90) sei meist so übersichtlich und ungefährlich, dass 110 km/h gut machbar seien. Ebenso sei hier in den 30-er Zonen nicht viel los, sodass man mit 50 problemlos durchfräsen könne.

Scheint nachvollziehbar.

Falls dann aber doch mal ein Radar irgendwo stehe, koste es dafür locker auch mal ordentlich Kohle...


Schlussendlich fand er eine Mischung aus schweizerischer Ordnungstreue und italienischer Flexibilität sei wohl das beste, denn auch er fände, dass oft zu übertrieben schnell gefahren werde und dies nicht nur zum Vorteil sei.

Im Süden sei es sogar noch prekärer. Wir sind dann mal auf Sizilien gespannt :-)