Nach Italien, wo wir viele alte und kleine Autos gesehen haben, sind wir hier im Lande der "Grossen Karren" angekommen. Mercedes und VW sind hier "State of the Art". Edle Schliten und SUV, es wird gezeigt was man hat. Im Reisführer steht, dass die Albaner derart auf Mercedes abfahren weil diese mit den Schlaglöchern am Besten zu Recht kommen. Mittlerweile sind die Strassen aber bereits in etwas besserem Zustand doch die Affinität blieb.

Aber dies nur so am Rande :-)


Wir sind nun bereits in der Mitte von Albanien angekommen, in der Hauptstadt von Albanien, Tirana.

Bis hierher haben wir am "Blauen Auge", einer schönen Quelle, Halt gemacht und dort sogar ein frühmorgendliches Bad genommen. Herrlich, auch wenn die Wassertemperatur bei 10-12 °C lag. (Hier muss noch angemerkt werden, dass dieser Ort ein beliebtes Ausflugsziel für die Einheimischen ist und so ab 8:30 bis zum Eindunklen immer was läuft. Vielleichts ligt es daran, dass der Ort mit dem Auto über eine Holperstrasse gut zu erreichen ist. Ja, die Albaner und Ihre Autos...)


Weiter sind wir für einige Tage unterhalb von Himare am Gijpe Beach gewesen und haben dort das wunderbare Wetter und die Felswände genossen bis das Wetter umschlug und am Morgen die Gebirgskette hinter uns plötzlich in weiss erschien. Mit ausgiebigen Feuer am Morgen und Abend haben wir die kalten Stunden etwas herauszögern können bis es uns zu bunt wurde und wir weiter nordwärts fuhren.


Etwas ausserhalb von Vlore haben wir für zwei Nächte eine schöne Bleibe gefunden und wurden zuerst von der Schafherde heimgesucht und später noch von einer Kuhherde. Wobei eine Kuh etwa 50m von unserem Bus ein Kalb in die Welt gebahr. Was für ein Zufall!

Und dann wieder des schlechten Wetters wegen und dem Drang sich mal wieder ne warme Dusche zu genehmigen und Wäsche zu waschen, sind wir nach Tirana weiter und haben uns für drei regnerische Tage im Hostel einquartiert, warm geduscht, Wäsche gewachen, die Stadt erkundet und viel feines traditionelles Essen gegessen.


Die Durchreise durch Südalbanien hat bei uns gemischte Spuren hinterlassen.

Grosse Berge (mit Schnee), viel Natur (Wald, Wiesen, Weiden), viele domestizierte Tiere (Schafe, Zeigen, Kühe, Pferde, Hühner, Gänse), viel Tradition (Hirtentum, Landwirtschaft), viele wilde Tiere (totgefahren am Strassenrand), viel Armut (soweit wir das deuten können), viel Aufschwung und/oder Schwankungen (Bauruinen, Rohbauten), viele Kriegszeugnisse (Bunker aller Art, Denkmäler), viel Abfall (aller Art und überall), schlechte Infrastruktur (Strassen, Entsorgung, brennende Abfallberge (ein Drama wenn wir bedenken, wie penibel wir alles recyclen)), zufriedene und nette Leute, ...


Hier in der Stadt ist es relativ dicht, bunt gemischt von alt und neu und recht verstopft ob dem vielen Verkehr. Es wird viel gebaut, viele neue archithektonisch herausstechende Gebäude, neue Strassen etc. Wie die Stadt wohl in paar Jahren ausschaut?

Die Menschenmasse hier hat verschiedene Einschläge. Italienische, Griechische, Muslimische, fernöstliche und dann noch all die Touristen die trotz Corona, oder eben gerade deswegen hier sind. Theoretisch würde hier eine Masken -und Abstandspflicht im öffentlichen Raum herrschen, doch die Menschen geben nichts darauf. Das Leben findet relativ normal statt, was natürlich erfrischend, aber zugleich auch befremdend ist, verglichen mit dem was wir von Italien kennen.


Albanien ist eigen, so auf die schnelle nicht zu durchschauen und die kriegerische Vergangenheit hat Spuren hinterlassen, die wohl noch immer starken Einfluss auf das Leben und den Alltag haben.