Die vorläufig letzten Tage in Italien waren recht durchstrukturiert für unsere Verhältnisse, wir hatten wahrscheinlich zum ersten mal auf dieser Reise eine To Do Liste geschrieben, normalerweise schreiben wir nur Einkaufslisten. Ein PCR Test für Griechenland, Fähre buchen, Einreiseformular für Griechenland ausfüllen, ein Paket zur Post bringen und dann alle Papiere ausdrucken. Eigentlich nicht besonders viel aber für uns fühlte es sich schon fast nach einem unüberwindbaren Berg an. So machten wir uns nach zwei schönen Tagen in Porto Badisco auf den Weg nach Lecce. Für den nächsten Morgen stand der Corona Test an.

Bereits eine halbe Stunde vor Öffnung des privaten Testlabors waren wir da. Die ersten waren wir bei weitem nicht, zeigten uns unsere Nummern 71 und 72, das Testzentrum hatte bereits offen und es wurde bereits fleissig getestet. So füllten wir das Formular aus, stellten uns in die Sonne und warteten, beobachteten Menschen und fragten uns ob es für uns wohl noch reicht, da angeblich nur 40 Test gemacht werden und das Zentrum offiziell nur zwei Stunden offen hat. Eine Stunde später wurde die 15 aufgerufen. Wir entschieden uns gegen den Test und für Cafe und Cornetto, zudem vereinbarten wir einen Termin in einem kleineren Labor ausserhalb von Lecce. Wir verbrachten den Tag in der Stadt, welche uns immer wieder mit schönen kleinen Innenhöfen überraschte und zum Schluss auch noch mit einem Gelati der Extraklasse. Dank meines nicht besonders gut ausgeprägten Orientierungssinn in Städten, verliessen wir die Altstadt und standen vor einer einladenden Gelateria. Nach eingehender Inspektion von Lukas betraten wir die Gelateria wo wir sehr freundlich empfangen wurden. Die meisten Sorten waren aus Ziegenmilch, ein par aus Kuhmilch und wiederum andere aus Mandelmilch. Diese Gelateria war definitiv das Highlight unseres Leccebesuchs. Glücklich über die hervorragende Glace, machten wir uns wieder auf den Weg zu unserem Platz etwas ausserhalb von Lecce.

Am nächsten Morgen nach einer kalten Katzenwäsche am nächsten Wasserhahn, fuhren wir nach Squinzano einem Vorort von Lecce. Um 9 Uhr hatten wir da einen Termin. Auch hier warteten bereits einige Leute vor dem Labor, hier ging es jedoch recht zügig voran. Nach einer Stunde war der ganze Spass vorüber und um einiges angenehmer wie der Schnelltest im Hafen von Palermo. Weiter ging es in den Mac Donald von Brindisi, dieser versorgte uns zuverlässig mit Internet. So buchten wir unsere Fähre, füllten ein Formular für Griechenland aus und ein weiteres für die Fährgesellschaft. Nur noch kurz zu Post ein Paket aufgeben und dann ab ans Meer war die Idee. Nach einer Stunde waren wir aber immer noch auf der Post, ausnahmsweise nicht am Warten. Ich wusste bereits, dass man einen Codice Fiscale und eine italienische Adresse braucht um ein Paket zu versenden, beides hab ich mir organisiert und dachte ich sei gut vorbereitet. Doch anscheinend ist es nicht so einfach ein Paket ins Ausland zu versenden, da der gesammte Inhalt dokumentiert werden muss. Nach drei Versuchen hatte dass dann endlich geklappt. Warscheinlcih haben sie auf dieser Poststelle noch nie ein Paket ins Ausland versendet. Nun hatte ich zwar den Codice Fiscale, aber keine Kopie dieser Karte. Also blieb das Paket über Nacht auf der Post und ich konnte am nächsten Tag noch eine Kopie vorbeibringen. Nachdem wir ca. 2 Stunden auf der Post verbracht hatten, war ich so durcheinander, dass ich fast noch einen Alarm ausgelöst hätte, weil ich durch die Notausgangstüre raus wollte.

An unserem letzten Tag klappte fast alles wie am Schnürchen, ich bekam meinen negativen PCR Test per Mail zugesendet sowie ein Mail vom Labor, dass die Mail Adresse von Lukas nicht gültig ist. Kurz darauf bekam er dann doch auch noch seine negatives Testergebnis. Nach einem Besuch im Copy Shop und einem sehr kurzen Besuch bei der Post (das Paket sollte nun unterwegs sein), waren wir froh alles auf unserer To Do Liste abgehakt zu haben. Entspannt schlenderten wir durch Brindisi, gönnten uns eine leckere Pizza, einen letzten Cappuccino d’Orzo (Getreidekaffe Cappuccino) und genossen die italienische Sonne.