Nun sind wir seit gut drei Monaten in Italien und lernen so langsam dieses Land richtig kennen. Mittlwerweile verstehen wir die Probleme der Zugewanderten etwas besser, entdecken immer wieder schöne Orte, lernen tolle Menschen kennen, entdecken unzähligen Pasta Variationen und erschrecken uns immer wieder ab den Abfallbergen in der Natur.


Entsorung

Im Norden scheint die Sache mit dem Abfall noch gut zu funktionieren, an den Strassen und in der Natur liegt kaum Abfall. Weiter südlich ändert sich das Bild komplett. Die Landstrassen sind gesäumt von alten Kleidern, Hausabfall und halben Wohnungseinrichtungen. Generell gibt es pro Haushalt Abfalltonnen in verschiedenen Farben, für Plastik (inkl. PET), Papier + Karton, Metall, Glas und Kompost. Klingt für mich nach einem relativ guten System, die Tonnen werden in regelmässigen Abständen geleert (rein theoretisch). Dennoch findet man vorallem im Süden riesige Abfallberge in mitten der Natur, bei einem Spaziergang haben wir sogar ein komplett verrostetes Auto mitten in der Pampa entdeckt. Falls der Abfall nicht in der Natur landet wird er verbrannt, wie auch das Unkraut aus dem Garten, die frisch geschnittenen Äste der Bäume, etc.



Essen

Pasta können alle hier mindestens einmal pro Tag essen, denn es gibt nichts anderes was den Bauch so gut füllt wie Pasta. Alles andere ist ok, aber ein kleines Loch im Pancha (Bauch) bleibt immer zurück wenn man nicht eine Portion Pasta isst. Am besten mit viel Olivenöl, welches die meisten selber produzieren. Zudem sind Pasta und Olivenöl nicht nur sehr lecker sonder auch sehr gesund, wer sich wundert wenn man plötzlich nicht mehr in seine Hosen passt, an der Pasta und dem Olivenöl liegt es bestimmt nicht. Es wird wohl daran liegen, dass es meistens nicht bei einer Portion bleibt. Meistens wird für eine halbe Manschaft gekocht obwohl man nur zu viert ist. Zum Essen gibt es Wein, wer Wasser oder gar einen Tee trinkt wird komisch angeschaut. Vor dieser Reise hätte ich nicht im Traum daran gedacht aus Boretsch eine Pesto zu machen, dies ist hier aber gang und gäbe und sehr lecker. Dieses stachlige Gewächs mit den hübschen blauen Blüten wächst auch bei uns, nur verwenden es warscheinlich die wenigsten zum Kochen. Es werden, zumindest auf dem Land, sehr viele wilde Pflanzen zum kochen verwendendet, welche man oft beim spazieren findet oder wild im garten irgendwo in einer Ecke wachsen. Egal ob wilder Broccoli, Spargeln oder Löwenzahn. Es lässt sich definitiv nicht bestreiten, dass die italienische Küche phantastisch ist, von den süss Speisen ganz abgesehen.


Bürokratie

Ich bin sehr froh, dass ich mich mit der nicht weiter auseinander setzen muss. Als ich ein Paket bekommen sollte und das nicht ganz klappte wurde ich von Agentur zu Agentur weitergeleitet auch nach gefühlten Stunden am Telefon war ich nicht schlauer wie zu vor. Dies ist nicht nur bei der Post so sonder unter anderem auch bei Banken und Ämter. Aber mit denen mussten wir uns bis jetzt zum Glück noch nicht auseinander setzten.

Um einen Brief auf die Post zu bringen muss man in etwa eine Stunde rechnen, bei einer grossen Post geht es nochmals wesentlich länger. Bei den kleineren Postschlater, gibt es keine Nummern die man ziehen kann, sondern man fragt einfach wer der letzte in der Schlange ist. Ein geordnetes in der Schlange stehen gibt es nicht. Dies führt immer wieder zu viel Verwirrungen, was doch auch seinen Reiz hat und spannend ist mitzuerleben.