Während unserer Zeit in Pentedattilo haben wir Nicola kennengelernt, die ursprünglich zur Olivenernte nach Süditalien kam und schlussendlich eben auch nach Pentedattilo "berufen" wurde. -Welch ein Glück!

Sie war zuvor an einem wunderbaren Ort von dem Sie uns immer mal wieder vorschwärmte sodass wir fanden, wir könnten da doch auf unserer Weiterreise vorbeischauen und eine Nacht bleiben, da wir quasi in der Nähe vorbeikommen würden.

Das Weitere hat sich ergeben und so sind wir etwas ausserhalb von Gerace gelandet. Der Deal war, dass Sie uns kurz zeigen wo wir den Bus parken dürfen und danach wieder zurück an die Arbeit verschwinden. Verständlich bei etwas mehr als 1000 Olivenbäumen, 25`000 Rebstöcken, Bergamott-Bäumen und einem ansehnlichen Gemüsegarten, aber dazu später mehr.


Die anschliessende Fahrt endete mitten im Nirgendwo umgeben von Oliven und Reben, einem fantastischen Ort, der Francesca und Domenico gehört. Die Beiden sind ein junges Paar, die mit imensem Aufwand das Land dort neu bewirtschaften resp. beleben.

Ihre Freude an der Sache ist hochgradig ansteckend sodass wir schnell infiziert waren. Plötzlich hatten wir frische Bergamotten in den Händen und kurz darauf waren wir im Gemüsegarten und schnitten Salat und Gemüse. Eins führte zum anderen und schlussendlich zu einer Einladung für ein Znacht um die Zeit soweit zu dehnen um wenigstens einen Bruchteil unserer Neugierde zu stillen.


Bei leckeren Grilladen vom Feuer, frischem Gemüse, Salat und dem hauseigenen Wein durften wir eintauchen in ihre Beziehung und ihre Ideen/Erlebnisse zu Land und Landwirtschaft, Produktion und Produkt und Kultur und Mentalität des Südens oder Kalabriens im Speziellen.

Das Bild das sich zeichnete war von grosser Hingabe und Sorgfalt für die Sache geprägt. Gleichzeitig aber auch von der schieren Undurchdringbarkeit der bestehenden Strukturen und Gedanken in den Köpfen der Menschen und dem Kampf mit und gegen die Launen der Natur.

Konkret von Totalausfällen der Ernte, Dürren, 14h- Arbeitstagen, Befangenheit gegenüber anderer Anbaumethoden die bis zu Brandanschlägen führt, Befangenheit gegenüber anderer Familienplanung, aber eben auch von der Kraft der Inovation, dem Willen beste Qualität zu produzieren durch Sorfalt und Nachhaltigkeit und von der Hoffnung.

Der Abend, so denke ich, wird uns noch lange in Erinnerung bleiben und war bisher ein Höhepunkt mit Potenzial zur Rückkehr. Die Gastfreundschaft war unbeschreiblich und wir sind zu grossem Dank verpflichtet.



Francesca und Domenico führen eine zertifiziert biologische Landwirtschaft und sind in Umstellung auf eine dynamische Anbauweise, die aber wohl nicht zertifiziert wird auf Grund der lokalen Begebenheiten und Vorbehalte.

Wir konnten zwei Ihrer Weine, Naturweine wo die Traube im Vordergrund steht und ein Minimum geschwefelt sind, sowie Ihre Olivenöle kosten und waren begeistert.

Ihre Produkte in der Schweiz zu finden ist momentan (noch) nicht möglich. Wer sich jedoch selber überzeugen will, kann direkt bei ihnen eine Bestellung aufgeben.

Diesbezüglich vermitteln wir gerne :-)