Reichlich bepackt mit allerlei italienischem Proviant für die kommenden Tagen, gar Woche, fahren wir südwärts weiter.

Unser erster Halt «Recco», wo es laut Roberto die besten Foccacias gibt. Leiter hat seine Empfehlung zu sodass wir doch zur Konkurrenz müssen. Aber da war es ebenso lecker. Vielleicht lag es auch daran, das wir seit langer Zeit mal wieder in der Stadt waren und der Himmel sonnig und blau war.


Nach kurzer Siesta und vom Meeresrauschen eingelullt, geht’s weiter. Unser Tagesziel ist ein Kaff unmittelbar nach Viareggio.

Die Fahrt dahin führt an der Region um «Carrara» vorbei, der Heimat des Carrara-Marmors. Die Strasse ist von Lagerplätzen und Verarbeitungsstätten des Marmors gesäumt. Riesige Blöcke lagern in ihrer Rohheit oder bereits fein geschnitten als filigrane Platten in Reih und Glied.

Das Abbaugebiet ist schon von weitem in seinem gigantischen Ausmass zu sehen. Berge, die derart abgetragen sind, dass das aufgebrochene Weiss in die Ferne leuchtet. Eine menschangemachte Landschaft, die ich ein andermal gerne aus der Nähe anschauen würde.


Die Dunkelheit bricht bereits über uns herein als wir schlussendlich ankommen, auf einem Parkplatz mit direktem Anschluss ans Meer. Es scheint Vollmond zu sein, so hell ist es.

Ein kurzer Spaziergang und schon sind wir direkt am Wasser. Der kalte Wind zeigt uns die abweisende Seite der Küste und lässt uns umkehren. Nach dem Znacht verkriechen wir uns im Innern des Bus und lesen noch paar Seiten bevor wir am nächsten Morgen wieder aufwachen.


Im Regen geht es weiter in Richtung Viterbo. Die Landschaft ändert sich. Die hohen charakteristischen Säulenzypressen der Toscana werden seltener genauso wie die Mittelmeerföhren (Pinus domestico).

Das Umland ist viel weicher und weitläufiger. Ackerbau und Schafweiden wechseln sich ab.

Zwischendrin hat es mal da mal dort ein paar Häuser oder mal ein Städchen.

Viterbo ist dagegen bereits eine Grossstadt. Viel Verkehr, fette Einkaufszentren, Industrie, da und dort sogar Weihnachtsdekoration. Ganz ungewohnt nach unserer Zeit in der Pampa.


Wir fragen uns, wie normal hier das Leben wohl spielt? Laut Ampelsystem sind wir hier wieder in einer gelben Zone, wo vieles, aber bei weitem nicht alles offen hat.