Über Kalabrien verteilt, gibt es 4 verschiedene Nationalpärke die teilweise tolle Landschaften zu bieten haben.

Bereits in Stilo hat sich der Wetterumschwung angekündet sodass wir wussten, dass wir mit zwei mehr oder weniger guten Tagen rechnen konnten. Weshalb also nicht ein Abstecher in den Nationalpark machen?


Der Nationalpark «Sila» wird auch als Schweiz von Italien oder Kanada von Italien oder Bayern von Italien (halt irgendwas sehr waldiges) bezeichnet. Die Landschaft ist wirklich stark vom Wald geprägt und weist viele kleinere Berge auf die so an die 15-hundert Meter hoch sind.

Dementsprechend gibt es viele Täler und durch die küstennahe Lage und die Topografie viel Niederschläge.

Zu «Sila» gehören auch zwei Seen, der Lago Cecita und der Lago Arvo. In den Sommermonaten herrscht hier wohl reger Andrang, der Grösse des Parkplatzes nach zu urteilen.

In den beiden Tagen wo wir da gehaust haben, waren wir jedoch alleine und haben auch keine anderen Wanderer gesehen.


Angekommen sind wir bei strömendem Regen und Dunkelheit sodass der nächste Tag die Überraschung barg, wo wir uns denn genau befinden würden. -Angenommen wir würden die Nacht überstehen, denn diese war ausgesprochen regnerisch und stürmisch.

Pina hat des Nachts schon gedacht, dass sie die Wellen des Sees an der Türe des Buses anklopfen gehört hat. Aber so schlimm war es dann doch nicht und wir hatten am Morgen sogar teilweise blauen Himmel. Punktuell.


Beim Infopunkt (es hatte da auch noch ein geologischen Rundgang, ein Museum zur Biodiversität und eigentlich noch einen botanischen Garten, der aber inexistent war) gab es eine Tafel mit verschiedenen Wanderungen und wir suchten uns eine gemütliche Runde aus, die uns bisschen in die Höhe und an paar Aussichtsstellen führen sollte. Schätzungsweise 3 Stunden.

Der Wald selber war bis zu einer bestimmten Höhe ein reiner Föhrenwald mit mächtigen Exemplaren, die bestimmt 200-300 Jahre alt waren. Bei einem abgeschnittenen Baum zählten wir die Jahrringe und kamen auf ca. 110 Jahre und der war vergleichsweise dünn. Viele der älteren Föhren waren in der Vergangenheit zur Gewinnung von Harz benutzt worden, was gut an den eingeritzten Kerben zu erkennen war.


Unsere Tour zog sich recht in die Länge und der Wald änderte sich mit zunehmender Höhe. Die Beschilderung war nicht immer so ganz klar und schlussendlich war hauptsächlich klar, dass wir wohl Andernorts sind als wir geplant hatten.

Seis drum, müssen ja nirgends hin.

Jedenfalls haben wir die Kurve dann wieder gekriegt und den Weg gefunden, der uns wieder zurückführen sollte.

Die Wege waren gut ausgebaut und von bemerkenswerter Breite, bis unser Heimweg abrupt in einem ebenso bemerkenswert breiten Fluss endete.

Danke für Alles, Überraschungen sind doch immer wieder gut und eiskaltes Wasser ist laut Herr Kneip ebenso gut für die Durchblutung.

Der Weg ist entweder schon lange nicht mehr begangen worden, nur im Sommer zu empfehlen oder vom Regen der letzten Tage quasi unpassierbar gemacht worden.

Der weitere Verlauf führte am resp. in Bach entlang und war zwar immer mal wieder markiert, aber für Leute die einen Sonntagsspaziergang oder einen Familienausflug machen, wohl ein absolutes Horrorszenario.


Unser Spaziergang war dann nach 5.5 Stunden auch beendigt und wir froh ohne grösseren Schrammen oder nassen Schuhen wieder im Flachen zu sein.

Zur Belohnung für die Strapazen gab es dann eine leckere Pasta mit Tomatensauce von Gaskocher.

Zum glücklich sein brauchts nicht viel.